| Aktualisiert am: Dienstag | 14.12.2004 | um 03:20
MATRIX FORUM
Österreich und das Grid-Computing Grid-Computing im Aufbau | Österreich mit mehreren Instituten dabei | Forschung soll Zugriff auf immense Rechenleistung haben
update
Sonntag, 12.12.04
Für
die Suche nach neuen Medikamenten, die Simulation der Klimaänderung
oder Experimente zur Ergründung des Ursprungs des Universums brauchen
Wissenschafter viel Rechenleistung und große Datenspeicher, die von
einzelnen Institutionen nicht mehr finanzierbar sind.
Aus
diesem Grund werden derzeit weltweit Computing Grids aufgebaut - also
Gitter von Rechnern, die zusammengeschaltet eine Art
Super-Supercomputer ergeben.
Grid-Computing
Grid-Computing ist der Zusammenschluss von Rechenleistungen über Breitband-Netze. Dafür müssen Rechenaufgaben in Einzelschritte unterteilt werden, um sie von verschiedenen Rechnern abarbeiten lassen zu können. Sind die einzelnen Aufgaben erledigt, müssen sie wieder zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt und eventuell visualisiert werden. GridCafe
Europäische Forschung In
Europa wird seit einigen Monaten am EGEE-Projekt der Europäischen Union
gearbeitet, das mit vollem Namen "Enabling Grids for E-Science in
Europe" heißt. Im Rahmen des Projekts soll ein robustes und sicheres
Grid für Wissenschaft und Forschung in allen beteiligten europäischen
Ländern aufgebaut werden.
Zweiter Schwerpunkt ist die Verbesserung und Wartung der Grid Middleware, um den Benutzern zuverlässige Dienste zur Verfügung stellen zu können.
Middleware
Middleware macht Rechner grid-fähig. Die Middleware befindet sich zwischen Betriebssystem und Software und sorgt dafür, dass Aufgaben sinnvoll auf unterschiedliche Rechner mit unterschiedlichen Betriebssystemen, unterschiedlicher Software und unterschiedlicher Rechenleistung verteilt werden. Middleware organisiert den Transport komplexer Daten, vermittelt Funktionsaufrufe zwischen den Komponenten oder stellt die Transaktionssicherheit über ansonsten unabhängige Teilsysteme her. Middleware
Data-Grid des CERN Zu
den wichtigsten Projekten in Europa zählt das Data-Grid des
Kernforschungszentrums CERN, das für den Teilchenbeschleuniger "Large
Hadron Collider" oder kurz LHC notwendig wird, der im Jahr 2007 in
Betrieb gehen soll.
Für Experimente zur Erforschung des Urknalls
werden im Beschleuniger alle 25 Nanosekunden zwei Protonenstrahlen
aufeinandergeschossen. Dabei entstehen pro Sekunde eine Milliarde
physikalischer Wechselwirkungen und damit eine Unmenge von Daten, die
gespeichert und ausgewertet werden müssen.
Da dafür nicht
einmal das riesige Rechenzentrum des CERN ausreicht, sollen Daten und
Rechenaufgaben weltweit auf Rechner verteilt werden. Derzeit werden am
Kernforschungszentrum etwa 70 Rechenzentren weltweit miteinander
verbunden, im Laufe der nächsten Jahre sollen es mindestens
doppelt so viele werden. Alle Forscher, die mit Daten des CERN
arbeiten, sollen so Zugriff auf ein riesiges Rechner-Gitter haben -
egal, wo sie sitzen.
Austrian Grid
Am Aufbau des Austrian Grid sind das Institut für Graphische und Parallele Datenverarbeitung der Universität Linz, das Institut für Informatik der Universität Innsbruck, das Institut für Hochenergiephysik der Akademie der Wissenschaften und das Research Institute for Symbolic Computation (RISC) in Hagenberg beteiligt. Am RISC wird zum Beispiel gemeinsam mit der Upper Austrian Research an einer Simulation gearbeitet, mit der eine Augenoperation besser geplant werden kann. Durch die Anbindung an ein Rechner-Grid soll jeder Arzt die aufwendige Berechnung und Visualisierung einfach von seinem PC aus nützen können. Medizinische Anwendung
Hochwasser-Simulation Das
Institut für Graphische und Parallele Datenverarbeitung der Universität
Linz entwickelt gemeinsam mit der Slowakischen Akademie der
Wissenschaften ein Grid für die Simulation von Überflutungsszenarien.
Für
diesen Zweck wird eine Kaskade von meteorologischen, hydrologischen und
hydraulischen Simulationen benötigt. Auf einem vorhandenen IBM
Supercomputer des slowakischen hydrometeorologischen Instituts benötigt
eine solche Kaskade derzeit ca. 1,25 Stunden für einen
Vorhersagezeitraum von 48 Stunden und einen relativ kleinen Bereich von 50 Quadratkilometern.
Mit
diesen Szenarien ist der Supercomputer 24 Stunden am Tag, sieben Tage
die Woche vollständig ausgelastet. Da im Ernstfall nicht einmal die
gesamte Menge der Supercomputer in der Slowakei ausreichen würde, um
die Simulationen rechtzeitig zu erhalten, soll hier ein Grid helfen.
Rechnerleistung als Spende Weil
private Computer oder auch Rechner in Firmen oft nur minimal
ausgelastet sind, sollen auch sie im Dienste der Forschung arbeiten
können. Beim Projekt SETI@home kann man schon seit fünf Jahren seine freie Rechenleistung quasi als Spende zur Verfügung stellen, um bei der Suche nach Ausserirdischen zu helfen.
Wer
es lieber bodenständig mag, kann sich seit Mitte November 2004 am World
Community Grid beteiligen, mit dessen Hilfe zum Beispiel die Faltung
menschlicher Proteine für die Suche nach Heilmitteln für Aids, SARS
oder Malaria erforscht wird.
Heute 22:30 im Ö1-Magazin matrix
Ob Simulation des Klimawandels, die Suche nach neuen Medikamenten gegen Krebs oder die Suche nach Hinweisen auf Außerirdische - auf die Idee, viele kleinere Rechner zu einem "Grid" zu vernetzen und gemeinsam Rechen-Jobs abarbeiten zu lassen, setzen immer mehr Universitäten, Forschungseinrichtungen und IT-Firmen, berichtet Sonja Bettel. Geborgte RechenleistungGeborgte Rechenleistung
Verteiltes Rechnen für bessere Medizin "World Community Grid" nutzt brachliegende Rechnerkapazitäten | Unter anderem zur Erforschung von medizinischen Problemen [mehr...]
Mittwoch, 17.11.2004 08:15 MET
GLOBAL GRID
Grid-Computing wird erwachsen Rechnerverbände
immer häufiger im Einsatz | Von Modellen zur Messung der Luftqualität
[IBM] bis zur Software-Entwicklung | Siemens setzt auf Linuxcluster von
SuSE | 12. "Global Grid"-Konferenz am 20. September in Brüssel [mehr...]
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52 MIO. EURO
EU fördert Grid-Computing Anwendung in allen Bereichen möglich | Soll Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und Produkte verbessern [mehr...]
Dienstag, 07.09.2004 19:01 MET
SOFTWARE
Grid-Computing auf Bestellung Abrechnung wie Gas, Strom und Telefon [mehr...]
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US-ARMEE
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DATAGRID
Oracle finanziert CERN-Grid-Forschung 1,5 Mio. für Entwicklung von Grid Computing [mehr...]
Sonntag, 07.12.2003 00:09 MET
Und bitte nachten: haraldnowak, vor 17h 0min
www.worldcommunitygrid.com ist nicht nur "bodenständig" sondern das
einzige der derzeitigen Grid-Computing Projekte, das einen humanitären
Charakter trägt und dessen CPU Leistung ausschliesslich non-profit
Unternehmen zu gute kommt - ich kann nur jedem wärmstens empfehlen sich
das mal näher anzusehen! Make a difference.
Folding@Home krufti, vor 11h 24min
Und was ist mit Folding@Home ? http://folding.stanford.edu/ ... Die
sind auch nur eine Uni und machen ein Distributed Computing (oder sagt
man jetzt neu hip "Grid Computing") Projekt. Haben sich einzig dem Ziel
verschrieben Proteinfaltungen zu berechnen um neue Medikamente,
Heilmethoden, oder Präventivmassnahmen zu finden.
man sehe sich nur mal folgendes an isotop, vor einem Tag, 9h 36min http://setiathome2.ssl.berkeley.edu/classpages/days/2453212.html
und der erste Platz geht an: Österreich ! da stinke ich ab mit meinen
122 Results.
www.rechenkraft.net alist, vor einem Tag, 13h 22min
Grid Computing ist einfach nur genial! Wenns euch interessiert schauts
mal auf die obenstehende site zum Thema. Ich selbst bin an mehrern
Projekten beteiligt.
mick232, vor einem Tag, 8h 14min
Projekte wie SETI@Home und Co. haben nur am Rande mit Grid Computing zu
tun. Als Einstiegslektüre empfehle ich das Standard-Paper zum Thema
Grid Computing: The Anatomy of the Grid von Foster und Kesselman.